von den Fäden
Täglich muss das Rad sich drehen, um lose Fasern zu einem Faden zu verspinnen.Die losen Fasern werden gleichzeitig verdreht, auseinandergezogen und auf die Spule aufgewickelt.
Je schneller sich das Schwungrad dreht, desto stärker die Festigkeit des Fadens.
Welche Dicke der Faden haben wird, hängt von der Fasermenge ab.
Mühsam werden die Fasern aus der der Seele präpariert.
An manchen Tagen stehen nur wenig Fasern zur Verfügung.
Das Schwungrad dreht sich dann nur sehr langsam.
Manchmal quietscht es gelangweilt.
Der entspringende Faden ist dann hauchdünn und bis zum Zerreißen gespannt.
Drei volle Spulen!
Her mit der Haspel, damit die dünnen Fäden zu einem festen Faden werden!
Später werden mehrere dicke Fäden zu einem Fadenstrang versponnen.
Er wird sorgfältig in ein Seidentuch geschlagen und im Tresor aufbewahrt.
Auf einem handgeschriebenen Etikett steht: nur für besondere Anlässe
Seine goldene Farbe erhält der Faden von den ihm aus der Seele präparierten Fasern unendlicher Geduld.
In ganz besonderen Momenten wird der goldene Fadenstrang aus dem Tresor genommen und an besondere Menschen in einer außergewöhnlichen Zeremonie als Goldener Geduldsfaden verliehen.
Bei der Verleihung wird der Goldene Geduldsfaden mit kostbaren Klemmen an die Brust geheftet.
Ein einmaliger Schmuck, für Jedermann sichtbar.
© Juli 2017