Me Casa est su Casa

Inspiriert durch einen Post in VULCANUS von Sommerwinde

Hier ein Bild, aufgenommen vor ca. 5 irgendwo in Berlin-Neukölln, während einer meiner Streifzüge zu Fuß durch meine Heimatstadt

Der Text dazu ist mir inspiriert durch das Bild gekommen.





Me Casa est su Casa

Da liegen die zu groß geratenen Tanzschuhe der vergangenen Nacht
unterm Kneipenstuhl zur letzten Ruhe gebracht
Wo ist die Alte?
Ey, wer weiß das schon –
guckst du, Alter, is´ Neukölln,
wo ich wohn´

Hier werden die letzten alternativen Lebensräume zur Strecke gebracht
& aus dem hässlichsten Außenklo ein Penthouse gemacht
Wo sind die wirklich Kreativen?
Ey, wer weiß das schön
Mais qui, schauen Sie doch bitte
Ich wohne in der allerneusten Mitte

Mist, kein Platz mehr für neue Tattoos auf meiner Haut
und heute Abend wird es im MIKZ mal wieder richtig laut
Wo sind die Menschen, die was bewegen wollen?
Ach egal, ich such´ den nächsten Bierkumpel mir
wohn´ ja schließlich im Friedrichshainer Revier

Ach Mensch, wie konnt´ ich das vergessen
ist doch bloß GENTRIFIZIERUNG, wovon alle sind besessen
Berlin, Berlin, du meine teure Stadt
schau ich genauer hin,
bin ich ganz platt

Was ist in den anderen Bezirken
denn eigentlich so los
Du bunte Stadt bist doch so unfassbar groß
Waren wir nicht letztens mal in Schöneweide
& was ist eigentlich die Köllnische Heide?

Denk´ ich an Berlin in der Nacht,
so bin ich um den Schlaf gebracht,
doch dann geh´ ich zum Festival im Zwischenraum
& denke mir, man glaubt es kaum
ich bin zuhause hier in dieser irren Stadt
& habe es noch immer nicht ganz satt…

(C)MMK