Frauengespräche
Neulich unterhielt ich mich mit Freundinnen und wir ergründeten: die Geheimnisse einer Frau und warum eine Partnerschaft deswegen so gut funktioniert. Wir kamen zu folgenden Erkenntnissen, an denen wir euch gerne teilhaben lassen wollen.Was meint ihr wohl, warum wir stundenlang in der Küche stehen, mit den Zutaten hantieren, umherwirbeln wie ein wild gewordener Brummkreisel, uns der Schweiß in Bächen den Körper herunterrinnt und wir hinterher einen Riesenberg Abwasch zu bewältigen haben? Das ist sicher kein Rückschritt in das vorige Jahrhundert, sondern geschickte weibliche Taktik, es ist sogar eine Strategie. Ihr glaubt doch nicht etwa, wir machen das aus Spass an der Freude? Die Wahrheit sieht ganz anders aus: ihr könnt alles essen, aber nicht alles wissen.
Geht Liebe denn wirklich durch den Magen? Jedenfalls ist ein leerer Magen ein Stressfaktor. Es droht Unterzuckerung, Kreislaufkollaps und die Beeinträchtigung der Libido. Und die Libido ist nun mal nicht das, worauf wir modernen selbstbewussten Frauen verzichten wollen. Wir stehen dazu und leben unser Sexualleben mit Lust und Freude aus.
Bettwäsche bügeln ist auch so ein heikles Thema. Was für ein Schwachsinn, zerknittert die doch eh beim ersten Liebesspielgewälze. Außerdem ist das warm, schweißtreibend und Frau verbrennt sich die zarten Finger an dem heißen Ding und Brandblasen haben nichts mit Lustschmerz zu tun. Da hören wir uns dann an „Meine Mutter …. blabla ….“ Warum habt ihr dann uns geheiratet und nicht eure Mütter, wenn wir nicht so agieren wie sie? Wir sind nun mal Individualistinnen und wollen nicht in Schubladen gesteckt werden, sondern so handeln, wie wir es wollen und es uns gefällt.
Männer sollen die besseren Köche sein? Was ja so nicht unbedingt stimmt. Es gibt doch nur deshalb so viele männliche Spitzenköche, weil wir Frauen euch derweil zu Hause den Rücken freihalten und euch euren Spitzenposition- Traum träumen lassen.
In Wirklichkeit sind wir Frauen es doch, die die Zügel in den Händen halten. Wir sind keine Hausfrauen, sondern Managerinnen eines Familienbetriebs. Wir managen den Haushalt, die Versorgung der Kinder und vieles mehr. Und was managt ihr Männer? Wie ihr das Blatt Papier am Ende des Tages von der linken auf die rechte Seite des Schreibtisch verlagert bekommt.
Dann gibt es ja noch den Pantoffelheld, wobei eigentlich müsste es ja Pantoffelhält heißen. Denn wenn sie geschafft von Arbeit kommen – die Blätter auf dem Schreibtisch hin und herschieben ist ja eine mächtig schwere Aufgabe ist ja so fürchterlich anstrengend – dann halten sie sich auf der Couch sitzend an ihren Pantoffeln fest. Und obwohl wir Frauen den ganzen Tag die Familie gemanaget haben, will unsere Libido befriedigt werden, was der Pantoffelhält zu verhindern weiß.
© majberlin im August 2014