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Kunst vs. Kommerz oder doch nicht?

*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Kunst vs. Kommerz oder doch nicht?
Kunst vs. Kommerz oder doch nicht?
Die“ Mühen der Ebenen…“ liegen vor uns, sagt Brecht.
Wie sieht es aus, welchen Stellenwert hat Kunst in dieser Zeit des Kommerzes auf der Überholspur des Seins?
Wie sehen das die Künstler unter euch, die ihre Brötchen mit ihrem Tun verdienen wollen?
Habt ihr den Wunsch in euch, auch über den kommerziellen Aspekt hinaus die Vielfalt der Kunst nicht untergehen zu lassen? Weil sie zum Menschsein gehört?

Fragen über Fragen…
Fragen über Fragen … !
*****one:
Habt ihr den Wunsch in euch, auch über den kommerziellen Aspekt hinaus die Vielfalt der Kunst nicht untergehen zu lassen? Weil sie zum Menschsein gehört?

Ich habe den Wunsch, das Bedürfnis, die Berufung - in mir - meine Sicht der "Welt" zum Ausdruck zu bringen. Ob es Kunst ist - sein wird - wäre - darüber entscheiden Andere.
Sei es d'rum, ich empfinde mich als Mensch,
und vermeine Antworten zu sehen - gesehen zu haben - und sehen werde.

hach, ...

wie gerne würde ich meine Brötchen mit Poesie verdienen...
Leider ist Lyrik so gesehen brotlose Kunst und selbst die besten deutschen neuzeitlichen Dichter fristen ihr Dasein z.B. als Bibliothekare. ( ... übrigens nicht anders wie unsere großen Idole!)
Immerhin kann ich frei von kommerziellen Zwängen drauflos dichten.
Und ich pflichte Mondzeit bei mich mitteilen zu wollen; als quasi intellektuellen Exhibitionismus.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
und nun wieder in der von mir erwählten kleinschreibung *g*
brotlose kunst- stimmt irgendwie. das war doch immer schon so. was alle irgendwie künstlerisch tätigen jetzt an" der Backe" haben, ist das www.
gut oder nicht?
Gut für meinesgleichen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
ok, need
kunst for free? finde ich auch gut, was meine sparte betrifft- schreiben. zum glück habe ich einen job, der mir dieses wundervolle hobby ermöglicht. kohle werde ich damit eher nicht verdienen ...
das trifft bestimmt auf viele schreiber, fotografen, filmer...zu.
aber warum machen wir es trotzdem? herzblut?
*****one:
herzblut?
Lust am Austausch, Anreize im Miteinander

unterschiedlichste Mittel in Verbindung zu bringen
Texte werden zu Musik
Bilder zu Gedichten
Gerüche werden Kunstwerke
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
ok...
Leahnah,aber das ist reines privatvergnügen ohne die aussicht auf " geld verdienen ", um ggf. davon leben zu können...
ja, stimmt, reines Hobby
Ohne Aussicht auf Geldverdienen und vermutlich ohne Aussicht auf Ruhm, wobei mich Letzteres mehr schmerzt. *g*
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@need
und wie ist er mit der lust am tun? die sich möglicherweise in 20 jahren den netzdurchsuchern schlagartig offenbart?
**e Mann
1.006 Beiträge
kunst war wohl immer eine berufung.. und meist eher brotlos.
in erster linie ist sie - für mich - ruhelose schöpfung und ausdruck des selbstes.. der seele, die das innerste "gebären, auskotzen" will - bzw. muss.

sie hat immer angekämpft gegen ein unverständnis der massen, war angewiesen auf die protektion einzelner, um ein überleben zu ermöglichen.

kommerzielle gedanken sind der kunst eigentlich aus prinzip fern - müssen sich aber im erfolg vielleicht auch nicht widersprechen.


Wie sieht es aus, welchen Stellenwert hat Kunst in dieser Zeit des Kommerzes auf der Überholspur des Seins?

hmm.. schwierig. welchen stellenwert hatte kunst je in einer gesellschaft? meist einen unbedeutenden.. und doch in bestimmten kreisen einen exklusiven. es gibt immer kommerziellere künste und weniger attraktive. grundsätzlich gibt es heute sicher ein grosses bedürfnis nach "pop-kunst & -kultur". sei es vorallem in der musik, auch in der literatur, dem film oder gar der malerei.
ist dies überhaupt kunst? werden und müssen künstler diskutieren. was ist der kern und ist es relevant einen unterschied zwischen "niederen und höheren künsten" zu kreieren?

ich denke es ist heute möglich gar mit den "hohen künsten" (überdimensional) kommerziell erfolgreich zu sein. nie waren die menschen kulturell aufgeklärter und hungriger nach kulturellen (konsum)gütern. das verständnis der tiefen ist dennoch meist einigen wenigen "eingeweihten" vorbehalten. die überholspur will den flüchtigen konsum, die attraktion des andersartigen und immer neue impulse.


Habt ihr den Wunsch in euch, auch über den kommerziellen Aspekt hinaus die Vielfalt der Kunst nicht untergehen zu lassen? Weil sie zum Menschsein gehört?

natürlich! kunst und künstlerisches schaffen muss reich und vielseitig bleiben.

der kommerzielle erfolg kann und darf keine absolute aussage über eine künstlerische qualität sein. er spiegelt mehr den geschmack einer masse und eines zeitgeistes.

und wer sagt, dass kunst sich überhaupt an diesem gesellschaftlichen leistungsprinzip, einem qualitätsvergleich oder kommerziellen spiel messen muss?

ich zolle jedem respekt, der seiner seele künstlerisch ausdruck verschafft! und ich achte (fast) jeden, der damit kommerziell erfolgreich ist, weil ich weiss, dass dies
(in jedem fall) viel schweiss & herzblut benötigt.
kunst vs. kommerz
Zumindest was die Literatur angeht, haben sich die Beteiligten aller Seiten in den letzten Jahren Nischen zu schaffen gesucht, wenn sie nicht bereits Marktanteile für sich verbuchen oder weiter erobern konnten. Was Lyrik und Belletristik angeht, die nicht sofort einen Verlag findet oder sich mit den Gegebenheiten des Marktes nicht abfinden will (Konditionen!), bietet sich Self-Publishing als Lösung. Als E-Book.
Das mag Menschen verschrecken, die Kunst als die höhere Form des geistigen Lebens betrachten und mir geht das in gewissem Sinn nicht anders. Wer diese Haltung konsequent durchhalten will, dem bleibt nur das Schreiben für die Schublade.
Wer veröffentlichen oder gar Geld damit verdienen will ( von Lebensunterhalt bestreiten mal ganz abgesehen), der ist entweder so gut und so marktkonform, dass er sofort einen Verlag findet...oder beschreitet den Weg und die Mühsal des Self-Publishing. Damit holt der Autor die Leser in einem Medium ab, indem sich viele sammeln (E-Book) und er spart Geld.
Allerdings haben sich auch in der Verlagslandschaft in den Amazon-Jahren (Amazon hat einen mächtigen Schritt als Verleger getan) und in den Jahren der Verlags-Zusammenschlüsse Verlage entwickelt, die andere Wege beschreiten (müssen) als ihre großen Kollegen.
Bei Facebook gibt es z.B. eine gute Self-Publishing Gruppe mit informativen Beiträgen, E-Book Gruppen usw.
Abschließend kann ich sagen, dass der Literatur-Markt demokratischer als früher geworden ist, weil die Möglichkeiten der Veröffentlichung vielfältiger sind. Allerdings sollte man sich an den Gedanken gewöhnen, dass es für den Autor/die Autorin eher eine Arbeit als "Literaturbüro" wird. Gut vernetzt, technisch up to date...
Die Zeiten sind vorbei, in denen das Schreiben eine ideale Rückzugsmöglichkeit bot. Der Kommerz, im Gebrauch dieses Wortes liegt in der heutigen Zeit seine Ablehnung, hat die Kunst durchdrungen. Unerbittlich. Es gibt, siehe oben, Möglichkeiten einen "sanften" Weg zu gehen. Wer dies nicht möchte, dem bleibt, wie gesagt, die Schublade. Manchmal ist das das Konsequenteste.
****ley Frau
464 Beiträge
Wenn Künstler an Kommerz
denken würden in dem Moment, in dem sie schöpferisch sind, so denke ich, würden so wunderbar-verspielte und doch so treffend zeitkritische Dinge, wie sie Miranda July schafft, nie entstehen.

https://www.nowness.com/stor … ium=SM&utm_campaign=FB250415

by the way: @**e….wunderbar auf den Punkt gebracht.

Der Unterschied zwischen Kreativität und Kunst ist doch jener…Kreativ tätig sind viele, Grafiker, Schneider, Werbetexter, Journalisten, Floristen…aber Kunst wird nicht mit der Absicht geschaffen, Geld zu machen, sondern eben, weil man "es" machen muss.

Ich kann nur für mich sprechen: Wenn ich mein Schreiben in Verbindung mit Kommerz bringe, dann lähmt mich das unendlich in meinem Schreibfluss, ich werfe Stift und Papier hin, bewege mich im Kreis der Sinnlosigkeit, des Hinterfragens, stelle mir haareraufend die Frage: Braucht die Welt mein Buch? Natürlich braucht sie es nicht. Es deswegen nicht zu schreiben, wäre jedoch schade. Schade für mich, weil es mein ganz grosser Traum ist, zumindest einmal ein Buch zu veröffentlichen. Wie, weiss ich noch nicht. Aber ich befinde mich auf dem Weg und der ist spannend, herausfordernd, anregend, intensiv, anstrengend…Er ist es wert zu gehen.
**********_sens Paar
1.407 Beiträge
Gruppen-Mod 
Unsere Fotos sind Momentaufnahmen, die meistens in der Natur entstehen. Bei einigen experimentieren wir mit der Bildbearbeitung.
Bei unseren Gedichten hält es sich in etwa die Waage, aber unsere Geschichten stammen fast ausschließlich aus meiner Feder.

Auch bei uns ist es so, dass wir uns mitteilen wollen .... wie es hier schon mehrfach angesprochen wurde. Und auch bei uns handelt es sich mehr um ein Hobby, als das es dem Broterwerb dient. Einerseits ist es irgendwie schade, andereseits stelle ich mir die Frage, ob es mir dann noch so viel Spaß machen würde?

Vor einigen Monaten sind wir hier im joy in den Kontakt mit einem Verleger gekommen. Ich erhielt einen Mustervertrag, den ich mir ansehen und mich dann entscheiden sollte.
Ich muss gestehen, von "künstlerischem Vertragswesen" haben wir nicht so unbedingt die Ahnung, aber in unserem Freundeskreis gibt es einige die sich da auskennen und die einen Blick darauf geworfen haben. Ich bzw. wir habe mich dann dagegen entschieden.

Ich möchte mich nicht unter Druck setzen (lassen) und pro Jahr eine bestimmte Anzahl an Geschichten abliefern müssen.
In meinen Geschichten steckt sehr viel Gefühl, Intensität und einiges mehr - dass kann ich nicht mal eben so schnell schnell dahin schmieren, dazu bedarf es gewissen Voraussetzungen .... eben die Zeiten der kreativen Phase.
Es gibt Zeiten in denen sprudelt mein Gehirn wie ein Springbrunnen und dann gibt es da die Phasen, in denen nicht viel passiert.

Und dann in solch kreativarmen Phasen den Druck zu haben etwas abliefern zu müssen, weil der Terminkalender es vorschreibt?
Nein, das brauch ich nicht, da verzichte ich auf die Kohle .... und schließe mich NeednoLuck an, der fehlende Ruhm "schmerzt" eher.


LG
Marie
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